GLAUP Lektoren-AG Portugal


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Fortbildungen


Von der Lektoren-AG organisierte Workshops und Fortbildungen:

Tagungsort: Faculdade de Letras / Porto
13.-15.Januar 2005: "Fachsprache Deutsch"
Referenten: Katarina Ertle (Universität Riga, Litauen), Bernd Speidel (Uni Coimbra), Claudia Breitbarth (Uni Minho), Margit Grundwürmer (Uni Aveiro)

Tagungsort: Universidade Católica / Viseu
21./22. Januar 2005: "Sprachen für Europa. Ein Workshop über interkulturelles Lernen, IKT und neue Methodologien im Fremdsprachen-Unterricht"
Diese Fortbildung wurde vom europäischen DaF-Netzwerk ausgerichtet. Zahlreiche Mitglieder der Lektoren-AG sind aktive Mitglieder des Netzwerks.

Tagungsort: Faculdade de Letras / Coimbra
10./11.Februar 2005: "Autonomes Lernen und Sprachlernberatung"
Referenten: Cristina Fronterotta (Universität Münster, Sprachenzentrum)

Tagungsorte: Universitäten Porto und Lissabon
11./12.November 2006: "Authentische Audio-und Videodateien für den Unterricht Deutsch als Fremdsprache: Webrecherche, Materialtransfer, Didaktisierung"
Referenten: Andreas Westhofen (IIK-Düsseldorf) / Frank Leppert (Viseu)


Berichte:


Fortbildung “Fachsprache Deutsch” vom 13.biszum 15. Januar 2005 an der FLUP (Universität Porto)

Vom 13.bis 15. Januar 2005 fand an der FLUP (Porto) ein Workshop zum Thema Fachsprachen statt, der von Anette Kind und Susanne Munz organisiert wurde. Wir erhielten die Unterstützung des DEG (Departamento de Estudos Germanísticos) und des DAAD. Es nahmen etwa 25 Lektoren von fast allen Universitäten Portugals teil.

Am 13.01. fand ein erstes informelles Vorgespräch zum Thema statt. Am 14.01. referierte Katharina Ertle, Riga, die theoretischen Grundlagen des Fachsprachenunterrichts und machte anhand von Unterrichtsmaterial und Unterrichtsbeispielen auf die besonderen Merkmale des Fachsprachenunterrichts und die spezifische Übungstypologie aufmerksam. Weiterhin stellte sie Unterrichtswerke für den Fachsprachenunterricht vor und stellte Kriterien zu derenBewertung zur Diskussion.

Am 15.01. wurden Vorträge zum Fachsprachenunterricht an portugiesischen Universitäten von Mitgliedern der GLAUP gehalten. Vormittags berichtete Bernd Speidel über seine Erfahrungen mit den Lesekursen für Fachjuristen ohne vorherige Deutschkenntnisse an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der UC (Coimbra) und präsentierte dann das Projekt "
Alemão jurídico online". Am Nachmittag demonstrierte und beurteilte Margit Grundwürmer didaktisches Material zum Fachdeutsch Wirtschaft, einer Lehrveranstaltung im Rahmen des Studienganges "Línguas e Relações Empresariais" an der UA (Aveiro) für Studenten mit Vorkenntnissen (Grundstufe). Schließlich berichtete Claudia Breitbarth von den Fachsprache-Modulen an der UM (Braga) und ihren Erfahrungen mit Anfängerkursen für Ingenieure und Juristen.

Es wurde bei diesem Workshop deutlich, dass je nach Lernergruppe und deren spezifischen Voraussetzungen und Bedürfnissen völlig verschiedene Ansätze gewählt werden müssen.
Das Spektrum von Lernzielen des Fachsprachenunterrichts reicht von der mündlichen Kommunikation im Beruf bis zur Grundlegung von Lesefertigkeiten für eine Dissertation (Wissenschaftssprache). Es wurde deutlich, dass zunächst eine sorgfältige Lerngruppenanalyse und die Aufstellung eines Lernzielkatalogs durchzuführen ist. Dabei ist zu berücksichtigen, über welche fachlichen Kompetenzen einerseits und fremdsprachliche Kompetenzen andererseits die Lernenden bereits verfügen. Ein weiterer Faktor, der in diese Überlegungen eingeht und den Unterrichtsverlauf beeinflussen kann, ist die sprachliche Kompetenz des Lehrers in der Muttersprache der Lerner.

Der Workshop war aber auch eine Anregung für alle Teilnehmer, sich Gedanken zu machen, in wie weit an der eigenen Hochschule Fachsprachenunterricht gebraucht wird und angeboten werden könnte. In diesem Sinne war er ein entscheidender Schritt in Richtung eines Umdenkens bei vielen bisher nur in der Allgemeinsprache unterrichtenden Lektoren, sowie auch eine wertvolle praktische Hilfe für alle, die einen Fachsprachenkurs planen.

Den Organisatorinnen, Frau Katharina Ertle, dem Departamento de Estudos Germanísticos der FLUP und dem DAAD, insbesondere Frau Susanne Lüdtke unseren herzlichen Dank für diese gelungene und wichtige Impulse vermittelnde Veranstaltung!


Bericht vom Workshop "Autonomes Lernen und Sprachlernberatung"


Am 10. und 11. Februar 2005 fand an der Philosophischen Fakultät der Universität Coimbra ein Workshop zum Thema Autonomes Lernen und Sprachlernberatung statt. Dieser Workshop stand im Rahmen des Erasmus-Programms zwischen dem Sprachenzentrum Münster und der Universität Coimbra. Cristina Fronterotta aus Münster orientierte die Arbeit der Gruppe.
Es nahmen teil:
UC: Prof. Adelaide Chichorro (Koordination Münster-Coimbra), Anna Barkhausen, Bernd Speidel, Martin Oberhauser;
Universidade Católica Viseu: Frank Leppert;
UTAD (Vila Real): Michel Andreas Laub;

UP: Anette Kind, Susanne Munz, Ulrich Kamien, Simone Tomé;
UL: Elisabeth Bammel, Martina Merklin.

Die von außerhalb angereisten Lektoren wurden vom DAAD unterstützt.

Verlauf

Die Einführung in die
Prinzipien des autonomem Lernens und Forschungsberichte nahmen mehr als die ursprünglich dafür vorgesehene Zeit in Anspruch, zumal die Teilnehmer das Konzept mit ihren eigenen Erfahrungen und Gegebenheiten kontrastierten, was zu lebendigen Diskussionen führte. Die Grundidee geht kurz gesagt davon aus, dass der Lerner für seinen Lernprozess selbst verantwortlich ist, dass er insbesondere seine Ziele selbst bestimmt, aber auch die Inhalte selbst auswählt. Die Progression, Lernmethode und -techniken stehen auch in seiner Verantwortung.

Dieses Konzept mag gängigen Lehrmethoden geradezu diametral gegenüberstehen oder gar subversiv klingen, aber es kann sich nicht nur auf die Ergebnisse der Sprachlehrforschung (Stichworte: Konstruktivismus, Lernerzentriertheit, Motivation), sondern auch auf Richtlinien des Europarats zur europäischen Sprachenpolitik stützen (Stichworte: lebenslanges Lernen, Referenzrahmen, Portfolio).

Entscheidend ist allerdings, dass der Lerner sich seines Lernprozesses bewusst ist. Hier wird die
Lernberatung wichtig.

Um die potentiellen Chancen autonomen Lernens selbst erfahren zu können, hielt Frau Fronterotta eine Italienischstunde. Die Voraussetzungen dafür waren ideal: keiner der Teilnehmer hatte bisher regulären Italienischunterricht gehabt, aber alle hatten mehr oder weniger Grundlagen, und sei es nur durch die Kenntnis des Portugiesischen. In Kleingruppen wurden dann verschiedene selbstgestellte Aufgaben gelöst, die mit Hilfe von zur Verfügung gestellten Materialien zu erstaunlich elaborierten und auch gut verstehbahren Ergebnissen führten. Jeder einzelne Teilnehmer bekam aber auch ein Bewusstsein von seinen eigenen Fähigkeiten und konnte sich auf Grund dieser Erfahrung nun die nächsten Ziele setzen (z.B. "Wie werden die italienischen Laute geschrieben?").

Der zweite Tag begann mit einer Einführung von Frau Prof. Adelaide Chichorro, der Koordenatorin des Erasmus-Programms Münster-Coimbra, zur Problematik des Wortes "Beratung" und seiner Übersetzung ins Portugiesische.
Es folgte die Einführung in das Warum und das Wie der Sprachlernberatung.
Lernerautonomie wird nur erreicht, wenn der Lerner Einstellungen annimmt, die ihm eine Reflexion des eigenen Lernprozesses ermöglichen. Es handelt sich dabei nicht einfach um Vermittlung von Lernstrategien, sondern um eine Stütze, damit der Lerner seine eignen Lernstrategien zu entwickeln lernt und sie möglichst ökonomisch einzusetzen versteht. Der Lerner findet im Laufe der Beratung zur Beschreibung von erreichbaren Zielen und schlägt sich Wege vor, die er dann gehen möchte. Der Lernberater seinerseits hält sich mit Vorschlägen, insbesondere zur Methode, weitgehend zurück. Beim Gespräch signalisiert er Aufmerksamkeit und wiederholt mit eigenen Worten das Gesagte (spiegeln), um das richtige Verstehen zu überprüfen sowie auch dem Beratenen eventuelle Widersprüche seiner Gedanken erkennbar werden zu lassen.


Die Teilnehmer äußerten insbesondere Zweifel am Sinn und der Durchhaltbarkeit des Prinzips der methodischen Neutralität durch den Lernberater: ein Rollenaspekt, der in der Praxis sicherlich größte "Selbstbeherrschung" abverlangt und geübt werden will, vor allem, wenn der Beratene von Methoden überzeugt ist, die der Berater für ungeeignet ansieht. Außerdem werden wir als Lernberater unvermeidlich in Konflikt zur Lehrer (also: Bewerter)-Rolle geraten, ein Rollenkonflikt, der durch gute Vorinformation der Beratenen abgebaut oder zumindest auf verträglichem Niveau gehalten werden kann.

Wir schlossen den Workshop mit der Simulation einer Lernberatung sowie ihrer Analyse ab. Dadurch wurde einerseits das Neutralitätsprinzip des Beraters deutlich, aber auch die Relevanzdes Vorwissens des Beratenen über die Funktion des Beratungsgesprächs. Der Vermeidung von vorhersehbaren Schwierigkeiten ("Fallen") galt das abschließende Gespräch.

Beurteilung

Dem außerordentlichen pädagogischen Geschick von Cristina Fronterotta haben die Teilnehmer das Gefühl zu verdanken, selbst im gemeinsamen Gespräch zu neuen Erkenntnissen gekommen zu sein. Sicherlich haben alle "Lust" bekommen, die vorgeschlagene Lernerautomie stärker als bisher zu fördern. Durch die individuelle Lernberatung wurde uns gleichzeitig eine überzeugende Methode möglicher Einbindung der autonomen Arbeit in einen kontinuierlichen Lernprozess vorgeschlagen, so dass größere Freiheit und Selbstbestimmung der Lerner nicht automatisch zu größerer Gleichgültigkeit gegenüber dem (überprüfbaren) Lernergebnis führen muss und nur noch der Spaßfaktor als Motivation anerkannt wird.

Für uns bedeutet die neue Sichtweise - vom Lehrer/Bewerter zum Berater - einen wahren Paradigmenwechsel. Der Berater sieht niemals einen unmotivierten Lerner ohne Talent zum Sprachenlernen vor sich, der nur mit der Notenpeitsche auf Trab gebracht werden kann, sondern er muss alle positiven Ansätze entdecken und hervorkehren, wo eine auch noch so entfernte Motivation vorhanden ist, an die sich anknüpfen lässt und wo er den Lerner "abholen" kann. Ob wir ihn dann zum Erfolg führen können oder ob wir im Rollenkonflikt als Rumpelstilzchen enden, muss erst die Praxis zeigen.

Danksagung

Unser Dank an Cristina Fronterotta, die zuhören kann und es versteht, auf diskrete Weise die Gemeinschaft der Teilnehmer zu neuen Erkenntnissen zu führen. Unser Dank auch dem DAAD, durch dessen Unterstützung diese Veranstaltung eine gesamtportugiesische Dimension bekam.





Internetfortbildung GLAUP-DAAD in Porto und Lissabon über Authentische Audio- und Videomaterialien für den DaF-Unterricht


Am 11. und 12. November 2006 hat Andreas Westhofen, M.A. auf Einladung der Lektorengruppe GLAUP jeweils in Porto bzw. Lissabon eine Internetfortbildung mit dem Thema Authentische Audio- und Videodateien für den Unterricht Deutsch als Fremdsprache: Webrecherche, Materialtransfer, Didaktisierung abgehalten. Der Workshop wurde vom DAAD finanziert und von Frank Leppert in Zusammenarbeit mit Anette Kind, Susanne Munz (Uni Porto, UP) und Anne Nicklich (Universität Lissabon, UNL) organisiert. Frank Leppert hat auch bei den Workshopaktivitäten assistiert.
Die Teilnehmer setzten sich aus Mitgliedern der Lektorengruppe GLAUP, sowie Vertretern der hiesigen Goethe Institute Porto und Lissabon zusammen. Weiterhin waren auch eingeladene Teilnehmer aus portugiesischen Sekundarschulen sowie der deutschen Schule Lissabon anwesend.
Der Workshop beschäftigte sich mit der Verwendung von Ton- bzw. Videosequenzen in Hinsicht auf den Unterricht Deutsch als Fremdsprache. Um die Erwartungshaltung der Teilnehmer kennen zu lernen, um so ein auf die Zielgruppe abgestimmtes Programm zusammenstellen zu können, wurde im Vorfeld eine Umfrage durchgeführt, die dem Referenten wichtige Hinweise für die Themenauswahl gab.
Die Schwerpunkte der Fortbildung lagen im Bereich Webrecherche und Materialientransfer, sowie eine kommentierte Linkliste. Darüberhinaus wurde aber auch die Erstellung von interaktiven Übungen mit dem Autorenprogramm Hot Potatoes.gezeigt, und wie man Audio- und Videodateien in Powerpoint-Präsentationen implementiert. Der eher technische Teil bestand in der Einführung in die Software „Audacity“, mit der Live-Mitschnitte von Webradios realisiert werden können. Außerdem wurde auf die Problematik des Podcasting eingegangen und der Podcatcher Juice vorgestellt.

Unterstützt wurden die Workshopaktivitäten durch ein umfangreiches Handout in Form einer Broschüre sowie einer CD mit den wichtigsten Programmen. Außerden wurde aus Gründen der Nachhaltigkeit ein Kurs auf der Plattform DOKEOS eingerichtet, die während des Workshops als Kommunikationsplattform diente, aber auch über den Workshop hinaus weiterhin ihren Nutzen trägt.







Letzte Aktualisierung: 12.März 2015 | laubmichael@hotmail.com

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